Seht mich bloß nicht nur als Barack Obamas Schwester“, sagt seine Halbschwester Auma gleich zu Beginn des Interviews mit dem ZDF-Magazin „ML Mona Lisa“ in Kenia, wo die 48-Jährige heute lebt und arbeitet. Als Sozialarbeiterin ist sie für die Hilfsorganisation Care in Nairobi tätig, kümmert sich um die Kinder des Landes, die sonst keine Chance hätten: um geistig Behinderte.
„Ich denke nicht daran, dass ich das aus irgendwelchen edlen Gründen mache. Ich mache das nur, weil ich das kann und die Möglichkeiten dazu habe“, sagt sie im Interview. Über ihr Privatleben will sie nur wenig preisgeben: Geboren wurde sie 1960 in Kogelo, einem kleinen Dorf in Kenia, anderthalb Jahre vor ihrem berühmten Halbbruder Barack. Der gemeinsame Vater hatte ihre Mutter schon während der Schwangerschaft verlassen und war zum Studium nach Amerika gegangen, wo er dann seine zweite Frau, die spätere Mutter von Barack, kennen lernte.
Am Goethe-Institut in Nairobi lernte Auma Deutsch und konnte mit 20 Jahren dank eines Stipendiums nach Deutschland gehen. Ab 1981 absolvierte sie dort ein Germanistik-Studium. „Die Zeit in Heidelberg war toll, ich habe sehr viele gute Freunde dort und Deutschland hat mich auf jeden Fall geprägt“, erinnert sie sich an die 16 Jahre ihres Lebens in Deutschland.
Nach einem Aufenthalt in England kehrte Auma im Jahre 2007 wieder zurück nach Kenia, wo sie heute mit ihrer elfjährigen Tochter lebt. Zu ihrem Halbbruder hat sie seit dem ersten Treffen vor 25 Jahren in Chicago ein sehr enges Verhältnis. Und natürlich wird sie am 4. November ganz fest die Daumen für Obama drücken, aber sie ist jetzt schon sehr stolz auf ihn, für Auma hat er bereits gewonnen: „Ich finde, was er geleistet hat, ist wirklich einmalig und er hat ein tolles Beispiel für alle Jugendlichen in der Welt gegeben.“
Das ganze Interview ist am Sonntag, 2. November 2008, 18.00 Uhr in „ML Mona Lisa“ im ZDF zu sehen.