„Ein Scheitern nehme ich jederzeit in Kauf“ Hollywood-Star Cate Blanchett im Interview mit der Frauenzeitschrift WOMAN
Im Interview mit der Frauenzeitschrift WOMAN (Ausgabe 5/07) spricht Hollywood-Star Cate Blanchett offen über Familie, Beruf, Männerfantasien – und den Druck, immer wieder ins Oscar-Rennen geschickt zu werden.
So habe sie nach ihrem Oscar-Gewinn 2005 zunächst „eine enorme
Erleichterung gespürt“, bekannte die 37-Jährige. „Fast jeder meiner
Filme wurde bis dahin im Dezember veröffentlicht, um für das
Oscar-Rennen qualifiziert zu sein. Man ist als Schauspieler machtlos
bei solchen Entscheidungen, spürt aber dennoch den entstehenden
Druck. Und so hoffte ich nach meinem Oscar-Gewinn, dass man sich von
mir abwenden und auf andere Schauspieler konzentrieren würde. So kann
man sich irren!“
In ihrem Film „Tagebuch eines Skandals“ spielt Blanchett eine
Lehrerin, die ein Verhältnis mit einem Schüler hat. Für sie selbst,
betonte die Schauspielerin im WOMAN-Gespräch, käme eine Beziehung zu
einem deutlich jüngeren Mann nicht in Frage. „Ich verstehe noch nicht
einmal Frauen, die mit einem Mann ausgehen, der nur fünf Jahre jünger
ist als sie. Ich habe zu dieser Fantasie einfach keinen Bezug. Eher
ginge ich mit einem 60-Jährigen ins Bett. Aber zum Glück bin ich
verheiratet und wunschlos glücklich.“ Da hätten ihr nicht mal sexy
Kollegen wie George Clooney und Brad Pitt gefährlich werden können.
„Ich bin doch kein schwärmerischer Teenager mehr. Und wenn man mit
diesen Männern dreht, merkt man, dass sie nicht wegen ihres Aussehens
oder Charmes soweit gekommen sind. Sie sind beide sehr klug und
unheimlich witzig, sodass die Herausforderung eher darin besteht,
auch mal einen guten Spruch zu machen und sich nicht an die Wand
reden zu lassen.“
Dass sie für ihren nächsten Film „I’m Not There“ in die Rolle von
Bob Dylan schlüpft, sei „ein wunderbar wahnwitziges Experiment“, so
Blanchett. „Vielleicht geht es schief, doch ich stürze mich gern in
riskante Projekte. Ein Scheitern nehme ich jederzeit in Kauf.“ Das
Familienleben komme bei all dem aber nicht zu kurz, betonte sie.
„Mein Mann ist der beste der Welt. Das Geheimnis unseres Glücks liegt
einfach darin, dass wir beide unseren Beruf leidenschaftlich lieben.
Wir unterstützen einander, wenn einer von uns arbeiten muss. Aber das
ist alles nichts Besonderes. Ich bin einfach eine arbeitende Mutter.
Und da meine Kinder nicht mit Kindermädchen aufwachsen sollen, muss
ich meine Zeit eben gut einteilen.“ Für Partys sei da kein Platz
mehr. „Aber darauf verzichte ich gern.“