Das neue Apple iPhone 3G ist in den Shops erhältlich. Das Telekommunikationsmagazin „connect“ hat das zweite Apple-Handy einem ausführlichen ersten Praxistest unterzogen. Das Ergebnis: Das iPhone 3G – Das Gerät, das wieder exklusiv bei T-Mobile zu haben ist, bringt zwar einige Verbesserungen mit sich, zeigt aber auf der anderen Seite Lücken, die bereits bei dem Vorgängermodell für Punktabzüge gesorgt hatten.
Neu beim Apple iPhone 3G ist die so genannte 3G-Unterstützung, durch die das iPhone jetzt in der Lage ist, auch im schnellen UMTS-Netz zu funken. Ist der UMTS-Empfang zu schwach, wechselt das Gerät in das herkömmliche EDGE-Netz. Wer auf UMTS verzichten kann, schaltet die Funktion einfach ab und erhöht so zudem die Ausdauer des Handys. (Foto: Apple)
Eine weitere Neuerung ist der integrierte GPS-Empfänger. Wie Nokia hat auch Apple eine eigene Kartenanwendung entwickelt und vorinstalliert, die jetzt genau anzeigen kann, wo man sich befindet. Die Ortung klappte im „connect“-Praxistest sehr schnell, selbst GPS braucht nur wenige Sekunden für eine genaue Lokalisierung. Die Software kann auch Routen berechnen und bietet eine Satelliten-Ansicht samt eingeblendeter Straßen. Eine Navigation mit Richtungsanzeigen ist dagegen nicht möglich.
Im Unterschied zum alten iPhone ist das neue offiziell für Anwendungen von Drittanbietern geöffnet. Ab sofort ist der Zugriff auf den Application Store, den Apple-Online-Shop für Software, möglich. Neben kostenpflichtigen Programmen sind dort auch jede Menge Gratisanwendungen zu haben.
Um das Handy geschäftstüchtig zu machen, unterstützt das iPhone 3G Microsoft Active Sync und lässt sich damit an Exchange E-Mail-Server anschließen. Damit können sich Anwender Kontakte oder Termine direkt auf das iPhone holen. Maßstäbe setzt der E-Mail-Client, der auch mit Anhängen zurecht kommt. Selbst HTML-Mails, bei denen die meisten Handys scheitern, zeigt das iPhone klaglos an. Die Einrichtung eines Accounts klappt schnell und einfach, lediglich das Tippen auf der virtuellen Schreibmaschinen-Tastatur bleibt gewöhnungsbedürftig.
Neben den Funktionserweiterungen hat Apple dem iPhone auch eine neue Hülle verpasst. Es ist leichter als der Vorgänger und hat wegen der besseren Funkeigenschaften eine Rückseite, die komplett aus Kunststoff gefertigt ist. Der Look leidet darunter allerdings nicht – die Klavierlack-Optik sorgt weiterhin für eine edle Anmutung. Während das 8-GB-Modell ausschließlich in Schwarz erhältlich ist, bietet Apple die 16-GB-Variante auch mit weißer Rückseite an.
Trotz einiger Verbesserungen fehlen dem iPhone nach wie vor Funktionen, die heute bei vielen Modellen zum Standard zählen. So können weiterhin keine MMS, Kontakte oder Termine verschickt werden. Zudem müssen Anwender auf eine Bildübertragung per Bluetooth sowie ein Diktiergerät verzichten. Die 2-Megapixel-Kamera ist weiterhin schwach, kann keine Videos aufzeichnen und bietet auch sonst keine Einstellungsoptionen.
Der Preis für das iPhone wurde deutlich gesenkt, bei den Tarifen bleibt aber alles beim Alten. Das Gerät ist ab einem Euro zu haben – allerdings bei einem Vertrag mit 69 Euro Gebühren pro Monat. Dafür gibt es 200 Gesprächsminuten, 150 SMS sowie eine UMTS-Flatrate inklusive.
Das „connect“-Fazit: Wer mit seinem Handy vor allem telefonieren, surfen, E-Mails und Termine verwalten oder Musik hören möchte, bekommt dank des großen Displays und der einfachen Bedienung momentan kaum ein besseres Gerät als das iPhone 3G. Für Anwender, die mit ihrem Mobilfunkgerät dagegen selbst Inhalte produzieren möchten, also beispielsweise Fotos schießen und Filme drehen wollen oder unterwegs ein Diktiergerät benötigen, ist das neue Apple-Handy nicht geeignet – da hat die Konkurrenz deutlich mehr zu bieten.