Barack Obama kann Umweltpolitik der USA reformieren. Kyoto-Nachfolgeabkommen ist Prüfstein
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat hohe Erwartungen an die Präsidentschaft Barack Obamas. Der von Obama angekündigte entschlossene Ausbau regenerativer Energien und die Umgestaltung der Energie- und Autobranche hin zu mehr Effizienz und Sparsamkeit wiesen in die richtige Richtung. Zugleich mahnte die Umweltorganisation die Ratifizierung der internationalen Klima- und Artenschutzabkommen durch die Vereinigten Staaten an. Die im Dezember in Poznan und im kommenden Jahr in Kopenhagen stattfindenden Weltklimakonferenzen würden zeigen, ob die neue US-Administration auch für eine neue Umweltpolitik stehe. Das amerikanische Beispiel habe eine große Wirkung auf die internationale Gemeinschaft, damit in einer gemeinsamen Kraftanstrengung ein effektives globales Klimaschutzabkommen erreicht werden könne.
Da der Durchschnittsamerikaner mit jährlichen Emissionen von über 20 Tonnen CO2 einen der höchsten Pro-Kopf-Energieverbräuche weltweit aufweise, trage die amerikanische Nation eine enorme Verantwortung für die Lösung der globalen Umweltprobleme. Die USA könnten mit innovativen technologischen Entwicklungen dazu beizutragen, die Energieverschwendung zu stoppen und dem Klimawandel zu begegnen.
Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: „Auf Obama richten sich nun die Hoffnungen vieler Umweltschützer. Wie alle Industriestaaten müssen auch die USA auf ein zukunftsfähiges Wirtschaftsmodell einschwenken. Woher sollen denn all die Rohstoffe und Energien kommen, wenn sich der so genannte `American Way of Life`, der längst auch ein europäischer und ein deutscher Irrweg ist, weltweit ausbreitet? Die damit verursachten Schäden am Ökosystem sind im Unterschied zu jenen am Finanzsystem irreparabel. Alle Staaten, und zwar zuerst die Industriestaaten, müssen konsequent und gemeinsam ins solare Zeitalter aufbrechen. Geschieht dies nicht, werden wir alle mit einem Leben auf einem immer unwirtlicher werdenden Planeten bestraft.“