Die SMS feiert in dieser Woche ihren 15. Geburtstag. Anfang Dezember 1992 wurde in Großbritannien die weltweit erste Textnachricht verschickt – damals von einem Computer an ein Handy.
Inzwischen ist die SMS aus dem Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Allein in Deutschland ist die Zahl der versandten SMS-Nachrichten 2006 auf die Rekordhöhe von 22,4 Milliarden gestiegen, in diesem Jahr werden es voraussichtlich sogar mehr als 23 Milliarden SMS sein. Das gab der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM) heute in Berlin bekannt. Im Durchschnitt versendet also jeder Einwohner in Deutschland inzwischen 280 Textnachrichten im Jahr. Zum Vergleich: 1999 waren es erst 44. „Günstige Preise und die Einführung der Prepaid-Karten Ende der 90er Jahre führten zu einem Handy- und damit zu einem SMS-Boom“, sagt BITKOM-Präsident Prof. August-Wilhelm Scheer.
Lange bevor die E-Mail mobil wurde, ermöglichte die SMS, Nachrichten lautlos und jederzeit zu übermitteln. So entwickelte sich der Short Message Service zum Erfolgmodell – und führte zu neuen Wortschöpfungen, um möglichst viele Informationen mit den je SMS maximal möglichen 160 Zeichen zu transportieren. Ab etwa 1994 unterstützten alle Mobiltelefone den Versand und den Empfang der Kurznachrichten. Viele neue Anwendungen für SMS sind in den jüngsten Jahren hinzugekommen: etwa die Hotelbestätigung oder das Einchecken ins Flugzeug per SMS, die Bahnfahrkarte, der Parkscheinkauf sowie das Einmalpasswort oder die Mobile-TAN für das Online-Banking. Mobile Multimedia-Nachrichten, so genannte MMS, also Bilder und Filme, können seit einigen Jahren ebenfalls per Handy verschickt und empfangen werden.
Inzwischen können mit den meisten neuen Endgeräten auch E-Mails gesendet und empfangen werden. Dies wird dank günstiger Datentarife und Mobile-Mail-Dienste für Geschäfts- und Privatkunden immer attraktiver. Die Umsätze mit Datendiensten holen gegenüber den Messaging-Umsätzen auf. „Für einen Abgesang auf die SMS gibt es aber noch lange keinen Anlass“, sagt Scheer, „dafür sind SMS und MMS schon viel zu sehr Teil unseres täglichen Lebens geworden – eher ersetzt die MMS mit dem eigenen Urlaubsfoto die Postkarte.“