Film „The International“ von Tom Tykwer

Mit seinem Film „The International“ eröffnet Tom Tykwer die diesjährige Berlinale. Im Mittelpunkt steht eine Privatbank als Bösewicht. Für den Berliner Regisseur ist es, wie er dem stern schildert, eine beängstigende Erfahrung, dass der Streifen inzwischen von der Realität eingeholt worden ist.

Tom Tykwer ist erschrocken darüber, dass die Realität seinen neuen Thriller „The International“ bereits eingeholt hat. „Ich hatte noch während der Dreharbeiten Sorgen, dass die Zuschauer es zu konstruiert finden, wenn man eine Privatbank als Bösewicht ins Zentrum rückt“, sagte Tykwer dem Hamburger Magazin stern in der neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Er finde es „wahnsinnig beunruhigend, dass der Subtext der Geschichte auf eine Weise wahr geworden ist, wie wir uns das nie vorgestellt haben“.

In dem Film mit Clive Owen und Naomi Watts geht es um die kriminellen Machenschaften einer Großbank. „The International“ eröffnet die diesjährige Berlinale, die vom 5. bis 15. Februar in Berlin stattfindet.

Vor den Dreharbeiten hat der 43-Jährige extra mit einigen Bankern gesprochen. „Die waren oft fünf Jahre jünger als ich und hatten einen privaten Jahresumsatz von ein paar Hundert Millionen Euro“, so Tykwer zum stern. „Sehr umgängliche Typen, gar nicht unsympathisch. Kultivierte Leute, die sich auch im Kino auskannten.“

Gleichzeitig behaupteten diese Menschen mit einer ziemlichen Souveränität ihre Position: „Entschuldigung, erstens haben wir den Kapitalismus nicht erfunden, und zweitens schaut doch jeder auf seine Profite und auf die seines Ladens. Das machen alle so. Und wenn ich dann sage, nein, das machen nicht alle so, dann ist das Gespräch schnell zu Ende. Ökonomische Moral ist offenbar ein naives Relikt aus der Vergangenheit.“ Von diesen Widersprüchen handele sein Film „The International“, sagte Tykwer im stern-Interview.

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