Britischer Pressezar Richard Desmond im kress-Interview: Stolz auf deutsche „OK!“
Der britische Pressezar Richard Desmond ist stolz auf den Start seines People-Magazins „OK!“ in Deutschland. Im Interview mit dem Mediendienst kress sagt der Chairman des Verlagskonzerns Northern & Shell: „Das Team in Hamburg hat in kurzer Zeit großartige Arbeit geleistet. Mit dem lokalen Know-how der Verlagsgruppe Klambt haben wir eine optimale ‚OK!‘ für Deutschland hinbekommen.“
Gegenüber kress erklärt Desmond erstmals, warum er sich für die deutsche „OK!“-Ausgabe den mittelständischen Klambt-Verlag aus Speyer als Joint-Venture-Partner ausgesucht hat – und keinen der Großverlage: „Wir waren sofort auf einer Wellenlänge. Lars und Kai Rose, die Chefs von Klambt, konnten mir auf Anhieb sagen, welche Auflage, welcher Copypreis und welche Werbeerlöse für dieses Blatt im deutschen Markt realistisch wären. Und dass bei einem Joint Venture jeder von uns fünf Mio. Euro investieren müsste, damit es hinhaut. Das hat mich tief beeindruckt, weil die meisten dazu wesentlich länger brauchen. Auf Kais Visitenkarte haben wir dann noch am selben Abend den ersten groben Businessplan notiert.“
Inzwischen planen die Partner schon ein zweites gemeinsames Magazin für Deutschland, das im Lifestyle-Segment angesiedelt sein soll. Der in seiner Heimat Grobritannien als „Dirty Desmond“ berüchtigte Verleger, der auch Boulevardzeitungen wie den „Daily Express“ herausgibt, soll laut Presseberichten noch vor vier Jahren den Chef des Konkurrenzblatts „Daily Telegraph“ beschimpft und Adolf Hitler imitiert haben, als ein deutscher Verlag – Axel Springer – den „Telegraph“ übernehmen wollte. Dazu erklärt Desmond im kress-Interview: „Nein, in Wahrheit habe ich John Cleese imitiert. Ich war immer ein Fan von ‚Fawlty Towers‘ und fand die berühmte Nummer mit ‚Don’t mention the war!‘ damals irgendwie passend. Nicht weil ich etwas gegen Deutsche hatte, sondern weil der ‚Telegraph‘ sich zuvor immer so unerträglich bieder-britisch geriert hatte. Sie sehen ja, wohin der damalige Verleger Conrad Black gekommen ist, einer der schlimmsten, unerträglichsten Vertreter unserer Zunft. Schade, dass er nur sechs Jahre ins Gefängnis muss!“
Das vollständige Interview mit Richard Desmond veröffentlicht der kressreport in seiner neuen Ausgabe am Freitag, 8. Februar.