Ein Beitrag des NDR-Magazins „Panorama“ soll das zur Zeit diskutierte
mögliche Verbot von sog. Killerspielen weiter „einheizen“.
Gamer sind verärgert! Der Spaß am spielen soll vermiest werden!
„Morden und Foltern als Freizeitspaß – Killerspiele im Internet“
In der Sendung vom 22.02.2007 wurde behauptet, dass das Spiel „Call of Duty“ eins von vielen brutalen Computerspielen sei, welches nur ein Ziel hätte, nämlich „Das Töten von möglichst vielen Gegnern“.
Für die Sendung wurde eine „Studie“ in Auftrag gegeben, durchgeführt von der Firma PanAmp AG. Dort heißt es wörtlich: „Im Auftrag einer öffentlich rechtlichen Sendeanstalt, wurde die Online-Nutzung von Killerspielen in Europa analysiert. Das Ergebnis ist erschreckend, selbst der 2. Weltkrieg wird online fortgesetzt.“ (Quelle: PanAmp)
Wo leben denn die öffentlich rechtlichen Sender? Hinter dem Mond? Klar ist, dass die beliebtesten Computerspiele nunmal Ballerspiele sind. Ja, und hier geht es auch um das Töten, allerdings nur virtuell. Es ist bisher nicht wissenschaftlich nachgewiesen worden, dass jeder, der ein sog. Killerspiel spielt auch im realen Leben gewalttätig wird.
Wenn es danach ginge, müsste auch jeder, der in der Mittagspause „Moorhuhn“ spielt zum Tierquäler werden und wahllos Hühner abknallen.
Aktuelle Studie der Strato AG: 70 Prozent der Internetnutzer lehnen Verbot von “Killerspielen” ab – Eltern statt Behörden in der Pflicht!
Laut einer aktuellen Studie der STRATO AG sehen Internetnutzer die laufende Diskussion über Computerspiele differenzierter als der deutsche Durchschnitt: 70 Prozent der Befragten sagen, ein Verbot so genannter Killerspiele würde Jugendliche nicht weniger gewalttätig machen. Besonders die 20- bis 29-jährigen halten es für sinnlos, solche Spiele zu verbieten (86 Prozent). Ein Verbot bekäme nur bei Internetnutzern über 60 Jahren eine Mehrheit (56 Prozent). Von 500.000 ausgewählten STRATO Kunden beteiligten sich fast 27.000 an der Umfrage des Unternehmens.
Ein Ergebnis der STRATO Studie: Insbesondere
jüngere Internetnutzer halten ein Verbot von so geannnten
Killerspielen nicht für sinnvoll. Grafik: STRATO AG
In einer Studie der FU Berlin zeigten die Ergebnisse von Astrid Kristen und Caroline Oppl zudem, dass nicht die Spiele die Kinder aggressiv machten. Vielmehr suchten sich die Schüler und Schülerinnen jene Spiele aus, die zu ihrer Persönlichkeitsstruktur passten.
Weblinks zum Thema „Verbot Killerspiele“:
Update (26.02.07): lesen Sie hier eine Stellungnahme von Panorama zum Thema „Killerspiele“:
https://www.blogjoy.de/2007/02/25/stellungnahme-ndr-panorama-zum-beitrag-killerspiele/
NDR-Fernsehen: Highscore durch Vergewaltigung?
Artikel bei Golem:
http://www.golem.de/0702/50714.html
FU Berlin: Zwei aktuelle Studien untersuchen den Zusammenhang
von Aggressivität und dem Konsum gewalthaltiger Computerspiele:
http://www.fu-berlin.de/presse/wissenschaft/2006/pdw_06_017.html
Morden und Foltern als Freizeitspaß – Killerspiele im Internet.
Sendung beim NDR:
http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2007/t_cid-3710940_.html
Spiele Branche will bei Totalverbot von Killerspielen auswandern.
Artikel bei Golem:
http://www.golem.de/0702/50604.html
Die engstirnigen Politiker scheinen noch nicht begriffen zu haben, dass das Internet nicht auf Deutschland beschränkt ist. Wir haben hier kein „Deutschnet“, sondern ein Internet (für international).
Die Kids heutzutage sind schlauer als Politiker 60+ aus Bayern, die diese Gesetze planen und gar nicht wissen, wie das Internet funktioniert. Oder weiß ein Herr Stoiber oder Herr Beckstein vielleicht, was „Filesharing“ ist?
Kommt ein Verbot, dann laden sich die Kids eben ein Spiel aus dem Ausland runter. Das selbe ist es ja mit der Erotik. Im Ausland gibt es tausende Seiten, wo gar kein Alterschutz drauf ist.
Was soll noch alles verboten werden? Spiele, Erotik, Onlinepoker, …
Die Anbieter werden ins Ausland abwandern und von dort weiter ihr Geschäft betreiben.
Verbote bringen meiner Meinung nach wenig. Vielmehr sollten sich die Eltern mit dem Thema Computer schlau machen und schauen, was die Kids so machen am PC. Kinder unter 14 Jahren gehören meiner Meinung nach ohnehin nicht alleine ins Internet. Man kann z.B. auch Kindersicherungen am PC installieren, oder nur bestimmte Anwendungen am PC erlauben.
Zudem reichen die bestehenden Gesetze aus. Bestimmte Spiele, z.B. USK18 dürfen nicht an Minderjährige im Laden verkauft werden. Da müsste man eher überwachen, ob die jetzigen Bestimmungen zum Jugendschutz eingehalten werden.