„Manchmal bin ich ein richtiger Macho“ – Veronica Ferres im Gespräch mit emotion
„Billy Wilder hat immer wieder gesagt, ich soll
glücklich sein, ein Klischee zu bedienen, denn nur wer das könne,
habe das Zeug zum Star“, erzählt Veronica Ferres im Gespräch mit
emotion (ab 16. Februar im Handel). „Und es macht natürlich Spaß,
sich an dem Klischee zu reiben.“ Heute nimmt die 41-Jährige, die als
dralle Blondine in Filmen wie „Das Superweib“ bekannt wurde,
hauptsächlich Charakterrollen an. Trotzdem sagt sie: „Die
Entscheidungen, die ich für oder gegen Rollen treffe, mache ich nicht
davon abhängig, wie ich mich von außen betrachtet sehen möchte.“
Ihre große Lebenskrise hatte sie vor zwölf Jahren. „Da habe ich
gedacht ‚O Gott, jetzt werde ich alt, ich werde 30 und habe noch
keine Kinder. Will ich Kinder? Aber was wird dann aus meinem Beruf?‘
Ich hatte auch viele Jahre lang eine tiefverwurzelte Angst vor dem
Tod. Ein enger Freund von mir ist mit 17 Jahren an Leukämie
gestorben. Wir waren im gleichen Alter. Aber seit dem Tod meiner
Mutter hat sich das sehr verändert.“
Inzwischen ist Veronica Ferres mit sich im Reinen, glücklich
verheiratet, Mutter einer Tochter – und beruflich erfolgreicher denn
je: Allein in diesem Frühjahr gibt es drei neue Filme mit ihr. Sie
bleibt dennoch gelassen. Und auch bei überschwänglichen Kritiken
realistisch: „Man darf nie vergessen, dass alles eine persönliche
Einschätzung ist.“ Letztlich sei selbst der Grimme-Preis in Gold, den
sie für ihre Rolle in „Die Manns“ bekommen hat, schlichtweg
„Geschmackssache“. Wirklich am Herzen liegt ihr etwas anderes: „Wenn
es mir gelingt, Menschen zum Träumen, Nachdenken oder Weinen zu
bringen, ihnen Kraft zu geben, an eigene Träume und Visionen zu
glauben, macht mich das glücklich.“